|
Die Bleßberghöhle
- ein Naturwunder für die Zukunft bewahren.
Chronik
Mai 2021 Dr.
Norbert Marwan vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
hat unter https://bbh.pik-potsdam.de
eine Website mit den aktuellen
akademischen Forschungsprojekten erstellt. Es wurde dabei Wert
auf eine einfache Darstellung gelegt um die Inhalte nicht nur für
Wissenschaftler verständlich zu machen.
Juli 2012 Eine Erklärung
des Thüringer Höhlenvereins zum neuen Zugang gibt es
hier.
Juni 2012 Wir haben
jetzt die erste Version des virtuellen
Rundgangs durch die Bleßberghöhle online
gestellt.
Mai 2012 Zwischen 2008
und 2009 wurden die Zugänge zu allen vier beim Vortrieb des
Bleßbergtunnels aufgefundenen Teilen des
Bleßberghöhlensystems im Auftrag der Deutschen Bahn AG
mit Beton verschlossen. In den folgenden Jahren gab es zahlreiche
ehrenamtliche Einsätze der Höhlenforscher des Thüringer
Höhlenvereins mit dem Ziel von einer benachbarten Höhle
aus eine Verbindung zur Bleßberghöhle zu finden. Jetzt
ist es uns gelungen einen Zugang zu dem größten,
nordwestlichen Teil der Bleßberghöhle zu sichern. Dank
gebührt auch den Mitarbeitern von Behörden und Ämtern,
den engagierten Politikern, dem Landkreis Sonneberg, der Stadt
Schalkau (insbesondere dem langjährigen Bürgermeister
Reinhard Zehner), der Agrargenossenschaft Schalkau und nicht
zuletzt den Einwohnern von Neundorf, die durch ihren Beitrag das
Projekt voran brachten. Für die breite Öffentlichkeit
war es unverständlich, das eine, für unsere Region, so
bedeutende Entdeckung einfach wieder zu betoniert wurde. Jetzt
benötigen wir viel Zeit für die langwierige Erforschung
des Höhlensystems. Der Zugang ist aufgrund der Teils
schwierigen Verhältnisse (eng, Wasser) und der
Empfindlichkeit der Tropfsteine nur für Höhlenforscher
und Spezialisten im Rahmen der weiteren Erforschung der Höhle
möglich. Die anderen drei Teile der Bleßberghöhle
sind weiterhin nicht zugängig. Eine Erschließung eines
geeigneten Teils der Bleßberghöhle als Schauhöhle
ist derzeit nicht in Sicht.
20.5.2011 Derzeit
kursieren Pressemeldungen über eine baldige touristische
Erschließung der Bleßberghöhle. Das ist jedoch
unzutreffend. Die Idee ist ein multimediales Informations- bzw.
Erlebniszentrum über der Höhle. Erwogen wird auch ein
künstlicher Stollen in Richtung der Höhle mit einem
oder mehreren Sichtfenstern in ausgesuchte Bereiche der Höhle.
Alternativ zu dem sehr teuren Stollen oder Schacht gibt es die
Idee Kameras in der Höhle zu installieren, deren Videostream
an Monitore im Informationszentren übertragen würde.
Florian Meusel, Leiter des Naturpark Thüringer Wald e.V.,
der federführend in dem Projekt wirkt: "Die Höhle
selbst kann wegen der Zerbrechlichkeit der Tropfsteine und der
Enge nicht für Besucher geöffnet werden." Die
Finanzierung ist noch völlig ungeklärt. Die
Höhlenforscher des THV e.V. unterstützen das Projekt
mit ihren fachlichen Kenntnissen.
30.04.2010 Eine Bohrung
der TLUG
erreicht nach 68,35 m die Bleßberghöhle im Bereich des
großen Sees. Hier soll eine Grundwassermessstelle
eingerichtet werden.
17.01.-25.01.2009
Erforschung
der Westteile der Bleßberghöhle: Für
neun Tage hatten wir die Möglichkeit den Westteil der Höhle
zu erkunden. Danach wird der letzte Zugang zur Höhle im
Auftrag der Deutschen Bahn AG endgültig mit Beton
verschlossen.
09.12.2008 Die
Deklaration
zum Höhlenschutz im Europäischen Parlament
ist gescheitert. 140 von 785 Abgeordneten haben gezeichnet, 393
Unterschriften wären nötig gewesen. Trotzdem danke an
alle die geholfen haben. Wir werden weiter, auch im EU Parlament,
versuchen die Ziele der Deklaration umzusetzen.
30.10.2008 Zur Zeit
wird, wie in der Presse berichtet, der Bereich der Höhle
direkt unter dem Tunnel ausgeräumt. Höhlenforschern ist
das Betreten verboten. Damit ist eine unabhängige
Dokumentierung des Vorgefundenen nicht gewährleistet. Die
Halde mit dem ausgeräumten Material wird von einer
Security-Firma 24 Stunden rund um die Uhr bewacht. Es soll
offensichtlich verhindert werden, dass bekannt wird was hier an
Sinterschmuck gefunden wurde. Andere Halden der ICE Neubaustrecke
werden nicht bewacht, obwohl sich besonders am Wochenende, auch
hier Besucher aufhalten.
24.08.2008 Wir stellen
die Dokumentation
der Bleßberghöhle des Thüringer
Höhlenverein e.V. zum herunterladen (2,3 MB) zur Verfügung.
Veröffentlichung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des
THV.
13.07.2008
Befahrung der Blessberghöhle
II durch Höhlenforscher des
THV. Die Höhle wurde vermessen und Fortsetzungen erkundet.
Bambam (Frank Göpfert aus Suhl) gelang es einen engen
Durchschlupf im Deckenbereich des Westteils der Höhle
so zu erweitern, das wir in den dahinter
liegenden Gangbereich gelangten. Die erkundete
Länge der Blessberghöhle II erweiterte sich auf
circa 90 m. Bilder
31.05.2008
Höhlenforscher retten bei der Suche nach
einem alternativen Zugang zur Blessberghöhle eine
entkräftete Fledermaus. Es handelt es sich um eine
Bechsteinfledermaus, die unter Naturschutz steht.
Bilder
von Fledermaus "Blessi".
28.05.2008 Beim
Tunnelvortrieb wurde ein weiterer Höhlengang (Blessberghöhle
II) von bislang circa 40 m Länge entdeckt.
12.04.2008 - Beim
Weiterbau des Tunnels wurde dann auch der erwartete östliche
Teil der Höhle angeschnitten. Diesmal wurde kein Beton
eingebracht und die Zusammenarbeit mit der Bahn klappte gut. Am
12.4.08 und 13.4.08 wurden durch THV Mitglieder Erkundungen und
Vermessungen im Ostteil der Höhle durchgeführt. Hier
einige Bilder
der Ostteilbefahrung.
07.04.2008
- Pressemitteilung
des THV zur Entdeckung.
03.04.2008
- Für uns Höhlenforscher
ergab sich kurzfristig die Gelegenheit,
Teile der Höhle im Schnelldurchgang zu
besichtigen (der Betonmischer wartete schon). Zu dem
Zeitpunkt hatte sich bereits ein See mit 100 m Länge und
etwa 10 m Tiefe angestaut. Leider konnten wir, trotz anwesender
Presse und Fernsehen, keinen Baustopp erreichen.
Nach nur wenigen Stunden der Erkundung wurde der Zugang zur Höhle
mit weiteren 900 m³ Beton verschlossen. Bei
dem "Speedcaving" entstanden einige Schnappschüsse
des West-Teils der Höhle mit
der Kompaktkamera.
30.03.2008 -
Am 30.3.08 wurde beim Bau des Blessbergtunnels eine Karsthöhle
angeschnitten. Durch das Einbringen von circa 500 m³
Beton wird erfolglos versucht den Hohlraum zu verfüllen um
schnell weiterbauen zu können. Der eingebrachte Beton
verstopft aller Wahrscheinlichkeit nach den Abfluss des
Höhlenbaches.
Fragen
und Antworten
Warum
heißt die Höhle Bleßberghöhle, obwohl sie
doch im Herrenberg liegt?
Der Herrenberg ist einer der bedeutenden Ausläufer
des Bleßbergmassives. In Thüringen gibt es einige
Herrenberge, was eine Zuordnung schwierig macht. Der Bleßberg
ist Thüringenweit bekannt und damit ist auch die überregional
bedeutende Bleßberghöhle gut zuordenbar. Die
Bleßberghöhle ist bislang in nur wenigen Tagen
ansatzweise erforscht. Die bisherigen Erkenntnisse lassen eine
weitere Ausdehnung über die gesamte Breite des
Bleßbergmassives vermuten.
Kann
die Bleßberghöhle besichtigt werden?
Die Bleßberghöhle ist ein, bis zu ihrer
Entdeckung im Jahre 2008, unberührtes Archiv der geologischen
Vergangenheit unseres Raumes mit überregionaler Bedeutung.
Jahrelange weitere Erforschungen der Höhle sind jetzt
notwendig. Erfahrungen aus vielen anderen Tropfsteinhöhlen
Europas zeigen. dass ein "schneller Zugang für alle",
wie von manchem erwünscht, zu unwiederbringlichen
Zerstörungen führt. Zerstörungen in Höhlen
sind irreparabel, da der ursprüngliche Zustand nicht mehr
hergestellt werden kann.
Deshalb ist ein Zugang für die Öffentlichkeit
auf absehbare Zeit nicht möglich. Ähnlich wie die
französischen und spanischen Höhlenforscher mit
einzigartigen Bilderhöhlen stellen wir uns der Aufgabe die
Bleßberghöhle der Öffentlichkeit ohne direkte
Besichtigung möglichst realitätsnah zu zeigen.
|
|